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Kooperationsprojekt

 

Mehr Männer in die Grundschule

AKTUELLES!

Alex Sott | Sozialpädagoge und Systemischer Berater

Workshop 'Nähe und Distanz in der pädagogischen Arbeit' mit Alex Sott | Dezember 2024

 

Am 12. Dezember 2024 haben zehn teachermen mit einem erfahrenen Referenten des Bremer Jungenbüros e.V. einen intensiven Workshop zu dem Thema abgehalten, wie insbesondere männliche Lehrkräfte mit Nähe und Distanz in der pädagogischen Arbeit umgehen sollten. Es wurde deutlich, dass Männer in der pädagogischen Arbeit mit einem weiterverbreiteten subtilen Generalverdacht konfrontiert sind. Gemeint ist die pauschale Verdächtigung von Männern potentiell sexuell missbräuchlich gegenüber Kindern zu sein. Oft äußert er sich in vermeintlich schützenden geschlechterselektiven Empfehlungen oder Regeln, wie bspw. sich als Mann nicht alleine mit einem Kind in einem Raum aufzuhalten. Dieser Verdacht schadet der Beziehungsarbeit und der Entwicklung von Kindern, wenn er dazu führt, dass männliche Lehrkräfte, wie die teachermen, sich scheuen, pädagogisch angemessene, nicht grenzverletzende Nähe zu Kindern und Jugendlichen herzustellen. Denn zum einen nimmt sie den Kindern die Chance, grenzwahrende Nähe von Männern kennenzulernen, was es ihnen erleichtert Grenzverletzungen besser zu erkennen und zum anderen schadet es Kindern und Jugendlichen, wenn sie in Bildungsinstitutionen, und wohlmöglich auch zu Hause, erfahren, dass ihnen Männer nicht zur Verfügung stehen, wenn sie Trost, körperliche Unterstützung, Pflege o. Ä. brauchen. 

Fast alle Mitarbeiter im Projekt kennen den Gerneralverdacht aus eigener Erfahrungen und fühlen sich mit ihm oft alleingelassen. Hilfreich wäre es für Männer, wenn es gelänge der abwertenden Unterstellung eine reflektierte, professionelle und zusätzlich auch gleichberechtigte, also nichtdiskriminierende Haltung gegenüberzustellen. Ein Ziel sollten daher nach Aussage des Referenten vom Jungenbüro professionelle Schutzkonzepte sein, die Schülerinnen und Schüler vor unangemessener Nähe schützen, aber auch männliche Mitarbeiter vor unprofessionellen Einschränkungen durch den sogenannten Generalverdacht und dessen Konsequenzen. Daran wird nun zu arbeiten sein, bestenfalls zusammen mit der Bildungsbehörde und dem Landesinstitut für Schule.

Intensives Austauschtreffen der Teachermänner | Juni 2024

Fantini, C. (2019): Männlichkeitsentwürfe in widersprüchlichen Verhältnissen – eine Untersuchung am Beispiel der Grundschule

Auf Wunsch der Teachermänner wurde für den 25. Juni 2024 ein internes Austauschmeeting mit dem Schwerpunkt auf Reflexion und Peercoaching abgehalten. Dieses Treffen, das bewusst ohne einen externen Input gestaltet war, wurde vom Projektleiter Christoph Fantini moderiert. Die Beteiligung der Teachermänner war erfreulich gut. Die abschließende Projekt-Evaluation zum Ende des Meetings spiegelte die positive Resonanz wider. Unter den unterschiedlichen Aspekten, die im Rahmen des Treffens thematisiert wurden, war die Rolle der Teachermänner als männliche Fachkräfte in einem von Frauen geprägten Umfeld als einer der zentralen Punkte zu nennen. Etwas Besonderes war in diesem Zusammenhang, dass ein ehemaliger Teacherman, der nun schon seit drei Jahren als examinierte Lehrkraft in seiner ehemaligen Teacherman-Grundschule arbeitet, an dem Treffen teilgenommen hat. Mit seinen  vielseitigen Erfahrungen als Grundschullehrkraft bereicherte er das Austauschtreffen. Insgesamt wurde das interne Meeting in dieser Form von den Teachermännern als äußerst ertragreich bewertet.

Sexuelle Bildung und (Grund-) Schule
Workshop II mit Soner Uygun | Februar 2024

 

Am 15. Februar 2024 hat sich das teacherman-Team zum zweiten Teil des Workshops zur 'Sexuellen Bildung in der (Grund-)Schule' mit Soner Uygun getroffen.  Ziel dieser Veranstaltung war es, den teachermännern zunächst einen Einblick in die Ergebnisse von Soner Uyguns Forschungsprojekt zur sexuellen Bildung von Jungen in der Grundschule zu geben.Auf dieser Grundlage sollten sie dann in Kleingruppen eigene Konzepte für den Sexualunterricht mit männlichen Schülern entwickeln.

  • Juni 2023 "Zu wenig Lehrer in Grundschulen (ARD Mittagsmagazin)

  • Juni 2023 "Uni-Projekt fördert männliche Lehrkräfte an Bremer Grundschulen" (buten un binnen)

  • Juni 2023 "Warum es mehr männliche Grundschullehrer in Bremen braucht" (buten un binnen)

Diversity-Preis für 'Rent a teacherman' | Mai 2022
Briefe an die Teacherman 

Erziehung zur Männlichkeit?! 

Rent a teacherman mit Sonderkapitel in der neuen Publikation von Bründel und Hurrelmann

>> Rent a teacherman goes International << 

Zu Rent a teacherman

Wer steckt dahinter?


„Rent a Teacherman“ ist eine Kooperation der Universität Bremen und der Senatorin für Bildung und Wissenschaft. Lehrer und Lehrerinnen, Studenten, Dozenten, Fachleiter und Behördenvertreter und -vertreterinnen arbeiten gemeinschaftlich am Ziel des erhöhten Zugangs von Männern in das Grundschullehramtsstudium.

Die Zahlen sprechen für sich: Gerade mal 10,5% (Stand 2017/2018- Statistisches Bundesamt) der Lehrkräfte in der Grundschule sind männlich. Im Bereich der vorschulischen Erziehung ist der Anteil sogar geringer. Je jünger die Schülerinnen und Schüler, desto geringer ist der Anteil der männlichen Lehrkräfte. Mehrere Grundchulen haben keine einzige männliche Lehrkraft. Auch in weiterführenden Schulen sinkt der Prozentsatz männlicher Fachkräfte stetig. In manchen Fächern sind auch dort die Verhältnisse ähnlich zu den Grundschulen.

 

Gleichzeitig „verschwinden“ die Männer in vielen Fällen auch aus der elterlichen Erziehung. Dabei ist die Vielseitigkeit auch in Bezug auf geschlechtsbezogene Rollenmodelle im nahen Sozialraum für die Entwicklung von Kindern anerkannt wichtig. Alle Geschlechter spielen dabei ihre ganz eigene Rolle in diesem komplexen Prozess. 

 

So wie schon länger versucht wird Frauen für „Männerberufe“ zu interessieren, ist es für die frühe kindliche Erziehung wichtig, entsprechend Männer zu gewinnen. Nicht, weil sie „besser“ sind, sondern weil sie durch die Kinder als männliche Fachkräfte erkannt werden können, die genauso wie die weiblichen für sie da sein können - und dadurch das erzieherische Setting kontrastereotyp bereichern.